Über den Rassezuchtverein der Kromfohrländer und andere Vereine

Historisches

Die Hundezucht hat sich vor vielen Jahrhunderten aus dem Wunsch und der Notwendigkeit entwickelt, meine 4-beinigen Kollegen als Helfer im täglichen Leben einsetzen zu können.
So kristallisierten sich die besonderen Eigenschaften der
Jagd-,  Hüte-, Wach-  und vielen anderen spezialisierten
Rassen heraus.

Vor über 100 Jahren entstand der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen), welcher sich um die Einhaltung des jeweils zeitgemäßen Tierschutzes und strenger Zuchtrichtlinien kümmert sowie die offiziellen Ahnentafeln und Papiere ausstellt. 

Für die internationale Anerkennung der Abstammungsurkunden und der Richter ist die Weltorganisation der Kynologie FCI  (Fédération Cynologique Internationale) zuständig, in der der VDH Mitglied ist.

Die einzelnen Hunderassen sind unter dem Dach des VDH in Rassezuchtvereinen organisiert.

Für meine Rasse ist der Rassezuchtverein der Kromfohrländer e.V. zuständig. Er legt u.a. den Rassestandard fest, d.h. wie Kromis aussehen sollen und welche erblichen Merkmale erwünscht bzw. unerwünscht sind.

Vorlieben

Wo viele engagierte 2-Beiner zusammen kommen, finden sich auch viele verschiedene Meinungen.

Meine ersten Kromi-Ahnen, die unserer Rassegründerin "Ilse Schleifenbaum" so sehr gefielen,  waren ursprünglich rauhaarig. Erst nach ein paar Generationen kamen glatte Kromis auf die Welt. Meine glatten Verwandten fanden schnell ihre Freunde, so dass die Weiterzucht mit den rauen Kromfohrländern eine Weile "in Not" geriet. Deshalb möchten nun einige 2-Beiner, dass ausschließlich mit rauen Kromis weitergezüchtet wird. Doch der RZV hat sowohl raue als auch glatte Kromfohrländer in den Rassestandard aufgenommen - und das ist auch gut so!

Eingeschlichenes

Weil wir so wenige Vorfahren haben und man früher noch keine Zuchtprogramme hatte, konnten sich, wie bei vielen Rassehund-Kollegen und auch Mischlingen, vermehrt Erbkrankheiten wie z.B. Epilepsie, Arthrosen und Autoimmunerkrankungen einschleichen.
Unsere Eigenschaften als Familien- und Begleithund sowie unser gutes Aussehen standen bei der Zucht zunächst im Vordergrund.
Futtergeber und Zieheltern suchten nach Lösungen, diese Erbkrankheiten für kommende Generationen weg zu züchten. Dazu stehen verschiedene Lösungswege zur Verfügung, deren Erfolg sich jeweils erst über mehrere Generationen manifestieren kann.

diverse Lösungsansätze

Einer davon ist die Idee, Hunde anderer Rassen einzukreuzen.
Diesen Weg gehen auch einige Kromfohrländer-Besitzer und sie haben gute Argumente dafür. Die Einkreuzung anderer (Rasse-) Hunde kann die Eigenschaften, welche die heutigen Kromfohrländer mitbringen, verändern.  Das ist auch gar nicht schlimm, denn bei der Zucht ist man schließlich immer diesen Weg des Probierens gegangen.
Die ersten Einkreuzungswürfe, von denen ich Kenntnis habe, sind 2006 geboren. Wir dürfen in den nächsten Jahren gespannt sein, wie sich die folgenden Generationen entwickeln und wie sie aussehen.
Sowohl die "Rauhaar-Vertreter" als auch die "Einkreuz-Befürworter" haben eigene Kromfohrländer-Vereine gegründet, die zur Zeit nicht vom VDH anerkannt sind. Aber - das kann ja noch werden.

Zuchtlenkungsprogramm des RZV

Eine andere Möglichkeit Erbkrankheiten zu verdrängen bietet eine strenge Zuchtkontrolle und Überwachung der Verpaarungen. Dazu hat sich der RZV der Kromfohrländer in Zusammenarbeit mit dem VDH  und verschiedenen Spezialisten für Vererbung entschieden. Die Grundlage für das vorbildliche Rassezuchtprogramm der Kromfohrländer wurde bereits 1995 gelegt. Unsere Kromi-Partner werden seitdem u.a. nach gesundheitlichen Aspekten ausgesucht, die in einer umfangreichen Datenbank dokumentiert sind.
Übrigens inzwischen mit recht positivem Ergebnis, die Erbkrankheiten sind bei den letzten Generationen gravierend zurückgegangen.

Um noch bessere Erfolge zu erzielen, wäre es nötig, dass möglichst viele Blutproben der Rasse zur Einlagerung für genetische Untersuchungen kommen. Besonders auch von erkrankten Kromis. Bitte wende Dich dazu an den RZV der Kromfohrländer  

Forschung

Für die Hyperkeratose, eine seltene Pfotenballenerkrankung, ist im Auftrag des RZVs ein Gentest entwickelt worden. Dieser kommt heute bereits allen Kromfohrländer-Züchtern und ihren Kromis, egal ob mit oder ohne Verein, zu Gute.

Aktuell hat der RZV als einziger Zuchtverein ein Forschungsprojekt zur speziellen Cystinurie bei den Kromfohrländern in Auftrag gegeben. Prof. Leeb in Bern und Prof. Giger in Pensylvannia betreuen diese Arbeiten. Auch wenn Deine Leute einem anderen Verein angehören, wäre es toll, Du würdest Dich mit etwas Blut und Urin sowie der Beantwortung einiger Fragen daran beteiligen. Von den Ergebnissen profitieren am Ende alle Kromis und ihre Nachkommen. Auch hierzu können Deine Leute sich an den RZV der Kromfohrländer  wenden.

 

Vertrauen

Mein Rudel und ich haben uns für die bereits erfolgreich erprobte Variante des RZV entschieden und sind in den Kromi-Verein eingetreten. Man hat nie eine Garantie, dass ein Lebewesen gesund bleibt. Doch wir hoffen, dass meine und die kommenden Kromi-Generationen mit Hilfe des Zuchtlenkungsprogramms bis ins hohe Alter möglichst gesund und munter sein werden und bleiben.

... und das liegt uns am Herzen


Wir Hunde mit echten VDH-Papieren sind meist etwas teurer als Mischlinge oder Rassehunde ohne diese Papiere. Das liegt bei den Kromfohrländern u.a. an den erhöhten Kosten, die den Hobbyzüchtern durch die vielen Maßnahmen entstehen, die der Gesundheit der Hunde dienen. Wenn sie trotzdem Welpen ohne Papiere erwerben möchten, dann erkundigen sie sich bitte vor dem Kauf unbedingt bei den bekannten Tierschutzorganisationen, worauf sie besonders achten müssen.

Bitte nehmen sie keinen Hund spontan aus Mitleid mit nach Hause! 

Auch bei der Wahl eines älteren Kollegen aus dem Tierheim sollten sich sich genau nach dem Charakter des Hundes erkundigen und sicherstellen, dass er zu ihnen und ihren Lebensumständen paßt. Dann haben sie und ihr neuer Lebensgefährte bestimmt so viel Freude aneinander, wie wir es in unserem "Rudel" miteinander haben!